Gemüse selber vorziehen

Das Vorziehen von Gemüse ist eine ausgezeichnete Methode, um später einen ertragreichen Gemüsegarten zu haben. Bereits im Januar beginnt die Zeit des Vorziehens. Hier findest du einige Tipps für die erfolgreiche Anzucht von Gemüse.

Um Gemüse erfolgreich vorzuziehen, ist es entscheidend, die passenden Samen auszuwählen. Nicht alle Gemüsesorten eignen sich gleichermaßen für die Anzucht. Typischerweise sind Pflanzen wie Tomaten, Paprika, Auberginen, Gurken und verschiedene Kräuter gut geeignet. Hier findest du einen Kalender, der zeigt, welche Pflanzen in welchem Monat ausgesät werden können.

Für die Anzucht müssen dennoch gute Bedingungen geschaffen werden. Es wird empfohlen, spezielle Anzuchterde zu verwenden. Diese enthält in der Regel weniger Dünger, wodurch die Jungpflanzen nicht zu schnell wachsen und mehr Zeit haben, starke Wurzeln zu entwickeln.

Der Standort spielt eine wichtige Rolle. Er sollte hell, aber nicht zu warm sein. Eine Fensterbank über einem Heizkörper eignet sich nicht so gut. Auch Zugluft sollte vermieden werden. Wenn deine Keimlinge nicht genügend Licht erhalten, können sie "vergeilen", sie wachsen stark dem Licht entgegen und werden dadruch lang und dünn. Falls kein geeigneter Platz mit ausreichend Licht vorhanden ist, können auch Anzuchtlampen verwendet werden.

Anzuchtbehälter

Die Auswahl der Töpfe und Behälter für die Anzucht ist ebenfalls entscheidend. Behälter wie Anzuchttöpfe oder -schalen sind optimal geeignet. Kokos-Anzuchttöpfe können komplett in das Beet gesetzt werden. Dadurch werden Wurzelschäden beim Umpflanzen minimiert.
Als DIY-Alternative eignen sich auch Eierkartons als Anzuchtbehälter.

Tontöpfe und Kunststofftöpfe

Die Anzucht in Kunststofftöpfen und Tontöpfen bietet sich ebenfalls an. Häufig stehen noch leere Töpfe im Schrank rum, warum also nicht zum Vorziehen verwenden. 

Mini-Gewächshäuser

Sie sind im Handel erhältlich und helfen dabei eine konstante warme Temperatur zu halten. 

Wann können die Jungpflanzen ins Beet gepflanzt werden? Es ist wichtig, dass der Frost vorbei ist. Nach den Eisheiligen im Mai können die vorgezogenen Pflanzen in den Garten gepflanzt werden. Um deine Gemüsepflanzen auf kalte Temperaturen vorzubereiten, sollten sie vorher auch mal in kühlere Räume gestellt werden.

Vermeide diese Fehler:

  • Vorziehen zum falschen Zeitpunkt: Je nach Gemüse gibt es optimale Zeitpunkte, um mit der Anzucht zu beginnen.
  • Keine Anzuchterde verwenden: Verwende keine normale Blumenerde, sondern spezielle Anzuchterde, damit deine Pflanzen kräftige Wurzeln entwickeln können.
  • Schlechtes Saatgut: Schaue nach qualitativ hochwertigem Saatgut für eine gute Keimfähigkeit.
  • Licht- und Dunkelkeimer nicht unterscheiden: Lichtkeimer benötigen Licht zum Keimen und sollten daher nicht zu tief in die Erde gepflanzt werden, während Dunkelkeimer in die Erde gepflanzt werden sollten.
  • Fehlendes Licht: Stelle sicher, dass deine Pflanzen genügend Licht erhalten, um zu wachsen.
  • Zu viel oder zu wenig Feuchtigkeit: Vermeide es, deine Jungpflanzen zu übergießen, halte das Substrat stets feucht, aber nicht zu nass.
  • Schädlinge: Jungpflanzen sind besonders anfällig gegenüber Schädlingen, insbesondere Trauermücken. Die kleinen Larven nisten sich in die Erde ein und fressen die Wurzeln der Keimlinge. Inspiziere deine Pflanzen daher regelmäßig und handle schnell, sobald du Schädlinge entdeckst.

Was tun gegen Trauermücken?

Um die herumfliegenden Trauermücken zu bekämpfen, sind Gelbsticker eine effektive Methode, um sie zu fangen.
Du solltest allerdings auch unbedingt etwas gegen die Larven in der Erde unternehmen. Ein natürliches Mittel wäre zum Beispiel Neemöl. Dies kannst du in das Gießwasser mischen um die Larven abzutöten.
Eine alternative Methode sind Streichhölzer. Vielleicht hast du sogar noch welche Zuhause. Stecke sie mit dem Zündkopf in die Erde. Durch das Gießwasser lösen sich die Schwefel-Bestandteile und die Larven sterben ab.

Trauermücken stecken leider auch oft in neu gekaufter Pflanzerde. Um vorsorglich etwas gegen diese Schädlinge zu tun, kannst du die Erde vorher im Backofen erhitzen. Hierfür die Erde auf dem Backblech verteilen und bei 200 Grad circa 20 Minuten erhitzen. Durch die Wärme sterben die Schädlinge ab.

Wir hoffen unsere Tipps helfen dir weiter und wünschen dir nun viel Spaß bei der Gemüseanzucht.


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